Ostern in Schweden: Hexen und Federn – aber keine Eiersuche

Auch im säkularen Schweden wird Ostern gefeiert – auf Schwedisch: Påsk. Die schwedischen Osterbräuche unterscheiden sich dabei deutlich von den Traditionen in Deutschland. So gehört die klassische Eiersuche im Garten nicht zum Osterfest in Schweden. Trotzdem spielt das Ei eine zentrale Rolle: Sowohl bunt bemalte Hühnereier als auch Schokoladeneier sind fester Bestandteil des Festes. Die typischen Ostersüßigkeiten – auf Schwedisch Påskgodis – werden jedoch nicht in Körbchen gesammelt, sondern in einem großen, farbenfrohen Papp-Ei verschenkt.

Auch bei der Dekoration setzt man auf Farbe: Statt Osterhasen und Co. dominieren in Schweden geschmückte Ostersträuße und bunte Federn – sie symbolisieren den Frühlingsanfang und bringen fröhliche Farbtupfer ins Haus. So zeigt sich das schwedische Osterfest als eine farbenfrohe, kreative und traditionsreiche Feier – ganz ohne Eiersuche.




Osterweiber am Gründonnerstag

Am Gründonnerstag verwandeln sich viele schwedische Kinder in kleine Hexen, die sogenannten Påskkärring. Mit Kopftuch, Rock, bemalten Wangen und Besen ziehen sie von Haus zu Haus, überreichen selbstgemalte Osterbilder und hoffen im Gegenzug auf eine süße Belohnung. Diese liebenswerte Tradition erinnert an einen alten schwedischen Volksglauben, nach dem die Hexen an diesem Tag auf ihren Besen nach Blåkulla fliegen – ein sagenumwobener Ort auf einem Meeresfelsen, wo sie dem Teufel begegnen. Um die Hexen fernzuhalten, entzündet man in vielen Regionen – vor allem in Süd- und Westschweden – große Osterfeuer, ähnlich wie in Deutschland zum Walpurgisnachtbrauch.

Långfredag & Påskbord: Von Fastenzeit zur Festtafel

Der Karfreitag ist auch in Schweden ein Feiertag. Bis 1969 galt ein landesweites „Vergnügungsverbot”, wodurch Kinos, Tanzlokale, Restaurants und auch Geschäfte geschlossen bleiben mussten, um nicht vom Andenken an das Leiden Christi abzulenken. Kinder durften auch nicht spielen. So entstand die schwedische Bezeichnung „Långfredagen”: der unerträglich lang(weilig)e Freitag.

Dann wird das Påskbord – das traditionelle schwedische Osterbuffet – gedeckt. Neben Klassikern wie Eiern und Fleisch stehen Fleischbällchen, Würstchen, eingelegter Hering, Lachs und vor allem Janssons Versuchung auf dem Tisch – ein herzhafter Kartoffelauflauf mit Fisch, der zu Ostern ebenso beliebt ist wie zu Weihnachten oder Mittsommer. Dazu gibt’s Bier, Schnaps und natürlich Påskmust – eine würzige Limonade, die ein bisschen an Cola erinnert, aber unverkennbar schwedisch schmeckt.

Auch wir wünschen Ihnen frohe Ostern! Glad Påsk!

 

Übrigens: So feiert man Ostern in Norwegen.
























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