Norwegen oder Schweden: Natur und Landschaften im Vergleich
Norwegen und Schweden bieten beeindruckende Naturwunder, doch unterscheiden sich ihre Landschaften in vielerlei Hinsicht – von Norwegens dramatischen Fjorden bis zu Schwedens weiten Wäldern und Seen.
Norwegen: Dramatische Fjorde und majestätische Gebirge
Norwegen beeindruckt mit einer spektakulären Naturkulisse. Fjorde wie der Geirangerfjord oder der Hardangerfjord schneiden sich tief ins Landesinnere und werden von hoch aufragenden Felswänden eingerahmt. Die Fjells – norwegische Hochplateaus – sind von Moosen, Flechten und vereinzelten Birken durchzogen. Wanderfreunde finden hier weite, stille Landschaften und ursprüngliche Wildnis. Insgesamt gibt es mehr als tausend Fjorde in Norwegen. Erfahren Sie mehr darüber, wo sich die schönsten Fjorde befinden.
Die Gebirgszüge, die sich durch das Land ziehen, gehören zu den ältesten der Welt und bieten zahlreiche Möglichkeiten für Wanderungen und Outdoor-Aktivitäten. Aufgrund der Eiszeit haben norwegische Gebirge keine spitzen, sondern rund geformte Gipfel. Die Fjells, karge Hochgebirgsregionen oberhalb der Waldgrenze, sind von Moosen, Flechten und vereinzelten Bäumen geprägt. Die meisten Hochebenen liegen zwischen 1.000 und 2.000 Metern über dem Meeresspiegel und zählen zu den einsamsten und wildesten Regionen des Landes.
An der Südküste Norwegens gibt es zahlreiche winzige Küstendörfer sowie viele kleine bewohnte und unbewohnte Inseln. Oft ist auf diesen nur Platz für ein einziges Fischerhäuschen.
Vor der Küste Nordnorwegens liegen die Inselgruppen der Lofoten und der Vesterålen. Sie sind für ihre malerischen Fischerdörfer und ihre artenreiche Tierwelt bekannt.
Schweden: Idyllische Seen und endlose Wälder
Im Vergleich zu Norwegen zeigt Schweden eine sanftere Landschaft mit flachen Ebenen, weitläufigen Wäldern, zahlreichen Seen und Schäreninseln. In Schweden gibt es über 30 Nationalparks, und mehr als zwei Drittel des Landes ist von Wäldern bedeckt. Mit etwa 100.000 Seen und zweitausend Kilometern Küstenlinie bietet Schweden unzählige Möglichkeiten für Naturliebhabende.
Im Süden Schwedens erstreckt sich die Tiefebene Skåne. Diese ist für ihre fruchtbaren Böden, leuchtend gelbe Rapsfelder und weiten Ebenen bekannt. Weiter im Landesinneren, in Mittelschweden, wird die Landschaft von Wäldern und Seen geprägt. In der flachen Region befinden sich ebenfalls die größten Seen des Landes, der Vänern und der Vättern.
Norrland, der nördliche Teil Schwedens, ist bekannt für Nordlichter und die Mitternachtssonne. Das Skandinavische Gebirge, das sich entlang der norwegischen Grenze erstreckt, erreicht hier Höhen von bis zu 2.000 Metern. Der höchste Berg Schwedens, der Kebnekaise, ragt hier auf 2.097 Metern empor und bietet fantastische Wanderwege und atemberaubende Aussichten.
Entlang der Küste finden sich zahlreiche kleine Fischerorte und Schäreninseln. In Lappland, einer der letzten unberührten Wildnisgebiete Europas, leben die Samen. Die unberührte Natur des Sarek-Nationalparks bietet Wandernden einzigartige Erlebnisse.
Klima: Unterschiede zwischen Norwegen und Schweden
Norwegen: Vielfältiges Küsten- und Gebirgsklima
Das Klima in Norwegen ist so vielfältig wie seine Landschaften. An der Küste ist es eher mild und feucht, was für ein so nördlich gelegenes Land überraschend erscheint. Die Küstenregionen profitieren vom Golfstrom, der warmes Wasser und somit auch wärmere Luft nach Norden transportiert. Dies sorgt für häufige Niederschläge an den westlichen Berghängen. So gehört die Stadt Bergen zu den regenreichsten Städten Europas. Oslo hingegen liegt im Regenschatten der Berge und erhält vergleichsweise wenig Niederschläge.
In den Gebirgsregionen, die einen großen Teil Norwegens ausmachen, herrscht ein kontinentales Klima mit weniger Regen, wärmeren Sommern und kälteren Wintern.
Schweden: Mildes Seeklima bis arktische Temperaturen
Das Klima in Schweden wird ebenfalls vom Nordatlantikstrom beeinflusst, was im Vergleich zu anderen Ländern auf denselben Breitengraden zu insgesamt milderen Temperaturen führt. Dennoch variiert das Klima von Süden nach Norden stark.
Während Südschweden ein gemäßigtes Seeklima mit milden Wintern und gemäßigten Sommern aufweist, herrscht im Norden, insbesondere in der Nähe des Polarkreises, ein arktisches Klima mit langen, kalten Wintern und kurzen, milden Sommern. Während die durchschnittliche Temperatur im Januar in Südschweden etwa 1 °C beträgt, liegt sie im Norden bei -13 °C. Je weiter nördlich man sich in Schweden befindet, desto länger und kälter werden die Winter.
Städte und Kultur: Was erwartet Sie in Norwegen oder Schweden?
Norwegen: Historische Städte und moderne Architektur
• Oslo: Die Hauptstadt Norwegens vereint moderne Architektur mit reicher Geschichte. Zudem ist Oslo das beste Beispiel dafür, dass sich Stadt und Natur nicht ausschließen. Im Wald, welcher Oslo umgibt, können Sie wandern oder Skilanglaufen. Der Oslofjord lädt zum Schwimmen und Erholen ein.
• Bergen: Diese charmante Stadt ist das Tor zu den Fjorden. Die zweitgrößte Stadt Norwegens überzeugt mit Kleinstadtambiente und urbanem Flair. Die bunten Häuser von Bryggen (ein UNESCO-Weltkulturerbe) und der Fischmarkt sind nur einige Highlights.
• Trondheim: Eine Stadt voller Geschichte und Kultur. Sie ist bekannt für den prächtigen Nidarosdom und das Altstadtviertel mit seinen vielen bunten Holzhäusern. Sie wird auch als „Heimat der nordischen Genüsse“ bezeichnet und ist unter anderem bei Feinschmecker:innen beliebt.
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Schweden: Metropolen mit Geschichte und Moderne
• Stockholm: Die schwedische Hauptstadt erstreckt sich über 14 Inseln und verbindet auf faszinierende Weise historisches Erbe mit modernem Design. Von der farbenfrohen Altstadt mit ihren Kopfsteinpflastergassen bis hin zu alternativen Vierteln wie Södermalm ist Stockholm eine Stadt der Kontraste und Vielfalt. Erfahren Sie mehr über maritime Stockholm.
• Göteborg: Diese Hafenstadt an der Westküste ist für ihre entspannte Atmosphäre, ihre hervorragenden Restaurants und den schönen Liseberg-Vergnügungspark bekannt. Außerdem ist die zweitgrößte Stadt Schwedens bekannt als nachhaltiges Reiseziel und wurde mehrfach als eine der nachhaltigsten Städte der Welt ausgezeichnet.
• Malmö: Die drittgrößte Stadt Schwedens ist durch die Öresundbrücke direkt mit Kopenhagen verbunden und bietet eine Mischung aus modernen Bauwerken und historischen Gebäuden. Etwa die Hälfte der Einwohner:innen ist unter 35 Jahren alt, Malmö gehört somit zu den „jüngsten“ Städten Schwedens.
Kulinarik: Norwegen oder Schweden auf dem Teller
Norwegen: Regionale Zutaten und traditionelle Gerichte
Die norwegische Küche ist geprägt von der geografischen Lage und den klimatischen Bedingungen des Landes. Sie zeichnet sich durch einfache, aber frische und hochwertige Zutaten aus, die meist aus der Region stammen. Sowohl traditionelle Gerichte als auch moderne Variationen finden ihren Platz auf dem Teller. Norwegen ist schließlich das Land mit den meisten Preisen beim Bocuse d’Or.
Zentral für norwegische Gerichte sind häufig Fisch und Meeresfrüchte wie Lachs, Kabeljau, Hering und Forelle. Stockfisch und "Lutefisk" (getrockneter und eingeweichter Fisch) sind traditionelle Spezialitäten. Aber auch Fleisch wie Lamm und Wild (Elch, Rentier, Hirsch) gehört traditionell zur norwegischen Küche.
Norwegen ist für seine Käsesorten bekannt, insbesondere für den braunen Käse "Brunost", der aus Molke hergestellt wird. Roggen- und Vollkornbrot gehören zu den norwegischen Grundnahrungsmitteln, wobei "Flatbrød" (ein dünnes, knuspriges Brot) und "Lefse" (ein weiches Fladenbrot) traditionelle norwegische Brotsorten sind.
Kartoffeln sind eine häufige Beilage. Traditionelle Gemüsearten wie Kohl, Karotten und Rüben ergänzen die Mahlzeiten. Aufgrund der kurzen Vegetationsperiode sind Beeren wie Preiselbeeren, Heidelbeeren und Moltebeeren (Cloudberries) sehr beliebt. Sie werden oft zu Marmelade oder Desserts verarbeitet und sind wichtiger Bestandteil der norwegischen Küche.
In den Fjorden und Tälern Norwegens gibt es zahlreiche Obstbauernhöfe, die köstliche Äpfel, Birnen, Pflaumen und schwarze Johannisbeeren, Erdbeeren und Kirschen anbieten. Besonders in der Region Hardangerfjord stehen im Frühjahr 600.000 Obstbäume in voller Blüte. Probieren Sie im Herbst, wenn die Ernte ansteht, den bekannten Hardanger-Cider und frisches Obst.
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In der norwegischen Küche stehen saisonale Zutaten und Traditionen, die oft eng mit den Jahreszeiten und festlichen Anlässen verbunden sind, im Mittelpunkt. Viele Gerichte haben ihren Ursprung in der Notwendigkeit, Lebensmittel für die langen Winter zu konservieren. Das hat zu einer Vielzahl von eingelegten, gepökelten und getrockneten Lebensmitteln geführt. Zusammengefasst ist die norwegische Küche bodenständig, nährstoffreich und von der Natur und den Jahreszeiten geprägt. Sie reflektiert die engen Verbindungen der Norweger zu ihren natürlichen Ressourcen und Traditionen.
Apropos: In Norwegen ist immer Waffelzeit – egal ob süß oder herzhaft! Je nach Region können Sie in Norwegen die unterschiedlichsten Waffeln probieren.
Schweden: Einfach und traditionell
Die schwedische Küche gilt als einfach und unkompliziert. Sie ist für die Verwendung regionaler und saisonaler Zutaten bekannt und wird, ähnlich wie die norwegische Küche, stark von den natürlichen Ressourcen und den klimatischen Bedingungen des Landes geprägt. Bereits die Wikinger mussten Lebensmittel haltbar machen, und bis heute sind fermentierte und eingelegte Lebensmittel Bestandteil der schwedischen Küche.
Zentral sind Fisch und Meeresfrüchte, beispielsweise Hering, Lachs und Krabben. Eine beliebte Delikatesse ist eingelegter Hering („Sill“), der in vielen Variationen serviert wird. Auch Fleisch spielt eine wichtige Rolle, insbesondere Schweinefleisch, Rindfleisch und Wild wie Elch und Rentier. Ein klassisches schwedisches Gericht sind Köttbullar (Fleischbällchen), die oft mit Kartoffelpüree und Preiselbeermarmelade serviert werden.
Milchprodukte sind ein weiterer wichtiger Bestandteil der schwedischen Küche. Schweden ist für seinen Käse bekannt, darunter der berühmte Västerbottensost. Roggen- und Knäckebrot sind Grundnahrungsmittel, die oft mit Butter und Käse oder anderen Belägen gegessen werden. Häufige Beilagen sind Kartoffeln und Wurzelgemüse wie Karotten, Rüben und Pastinaken.
In Schweden sind Kaffeepausen („Fika”) ein fester Bestandteil des Alltags. Dabei wird oft Gebäck wie Zimtschnecken („Kanelbullar”) serviert. Bei „Fika” geht es jedoch um mehr als eine reine Kaffeepause mit Gebäck; das soziale Miteinander ist mindestens genauso wichtig wie der Kaffee selbst.
Probieren Sie sich gern selbst durch die Klassiker der schwedischen Küche!
Fazit
Die Entscheidung, ob Sie nun lieber nach Norwegen oder Schweden reisen sollten, können wir Ihnen nicht abnehmen. Aber Sie kennen jetzt die wesentlichen Unterschiede der beiden Länder. Letztendlich hängt die Wahl, wohin Ihre Reise gehen soll, stark von Ihren persönlichen Vorlieben ab. Eins ist jedoch sicher: Es gibt keine falsche Entscheidung. Beide Länder haben ihre Vorzüge und werden Ihnen unvergessliche Erlebnisse bereiten.
Sie sind sich immer noch unsicher? Kein Problem! Vereinbaren Sie einfach einen Beratungstermin bei uns. Wir von skandinavientrips kennen die skandinavischen Länder und helfen Ihnen gern bei Ihren Fragen. Wir freuen uns auf Sie!