1. Königliches Sommerschloss Drottningholm
Das Schloss Drottningholm am Mälarsee, unweit des Stadtzentrums von Stockholm gelegen, ist die heutige Residenz der schwedischen Königsfamilie und zählt zu den bekanntesten UNESCO-Welterbestätten in Schweden. Die prachtvollen Säle, das barocke Theater und der weitläufige Schlosspark zählen zu den schönsten Beispielen europäischer Schlossarchitektur des 17. Jahrhunderts. Besucher:innen können durch den Park spazieren, die Orangerie besichtigen oder das Schlossmuseum erkunden und zugleich ein Stück schwedischer Monarchiegeschichte erleben.
2. Wikingersiedlungen Birka und Hovgården
Nicht weit vom Schloss Drottningholm entfernt, liegen die Wikingersiedlungen Birka und Hovgården. Die beiden archäologischen Fundstätten zählen zu den bedeutendsten Zeugnissen der nordischen Geschichte. Birka war zwischen dem 8. und 10. Jahrhundert der wichtigste Handelsplatz Skandinaviens, während Hovgården als königlicher Wohnsitz diente. Hier liefen die Fäden eines weitverzweigten Handelsnetzes zusammen, das von Skandinavien bis in den Orient reichte. Heute können Besucher:innen die Überreste dieser faszinierenden Epoche entdecken – von Grabhügeln und Runensteinen bis zu rekonstruierten Wikingersiedlungen. Birka auf der Insel Björkö ist per Bootsfahrt durch die Schären des Mälaren erreichbar, während Hovgården auf Adelsö bequem mit dem Auto besucht werden kann.
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3. Eisenhütte Engelsberg
In der kleinen Ortschaft Ängelsberg in der Region Västmanland liegt die Eisenhütte Engelsberg, ein Denkmal der frühen Industrialisierung. Im 18. und 19. Jahrhundert galt die Anlage als eine der modernsten Eisenhütten Europas. Hier wurde hochwertiges Eisen produziert, das weltweit geschätzt war und den Grundstein für Schwedens industrielle Entwicklung legte.
Heute ist das Engelsbergs bruk ein Freilichtmuseum, das Besucher:innen auf eine Zeitreise durch Werkhallen, Arbeiterwohnungen und den prachtvollen Herrenhof mitnimmt. Die original erhaltenen Gebäude und Maschinen vermitteln ein lebendiges Bild davon, wie eng Handwerk, Technik und soziale Strukturen einst miteinander verbunden waren.
4. Felszeichnung von Tanum
In der Provinz Bohuslän im Westen Schwedens liegt mit den Felsritzungen von Tanum eines der faszinierendsten UNESCO-Welterben des Landes. Vor rund 3.000 Jahren, in der Bronzezeit, hinterließen Menschen hier Tausende Gravuren im rötlichen Granit. Noch heute lassen sich auf den Felsen Szenen von Jagd, Ritualen, Schiffen und Tieren erkennen. Bislang wurden über 10.000 Motive entdeckt, von denen jedes ein stilles Zeugnis des religiösen und sozialen Lebens jener Epoche ist. 1994 wurden sechs Fundorte in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen, darunter Vitlycke, Aspeberget, Fossum und Litsleby. Besonders eindrucksvoll ist der sogenannte „Speerträger von Litsleby“, eine überlebensgroße Figur, die vermutlich einen Gott oder Krieger darstellt. Besucher:innen können die Felsen auf gut markierten Wegen erkunden und im Vitlycke Museum mehr über die Symbolik und Geschichte dieser uralten Kunst erfahren.
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5. Skogskyrkogården
Der Skogskyrkogården, zu Deutsch „Waldfriedhof“, liegt im Süden Stockholms im Stadtteil Enskede. Er gilt als Ort stiller Schönheit und als Beispiel für tiefen Respekt vor der Natur. Der zu Beginn des 20. Jahrhunderts von den Architekten Gunnar Asplund und Sigurd Lewerentz entworfene Friedhof verbindet auf einzigartige Weise Landschaft, Architektur und Symbolik.
Zwischen sanft geschwungenen Hügeln und Kiefernwäldern sind die Grabstätten harmonisch in die Umgebung eingebettet. Diese bewusste Verschmelzung von Natur und Gestaltung war wegweisend: Der Skogskyrkogården wurde 1994 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen und gilt bis heute als Vorbild für Friedhofsanlagen weltweit.
6. Hansestadt Visby
Mit ihrer gut erhaltenen Stadtmauer, den engen Gassen und den Ruinen alter Kirchen zählt die Hansestadt Visby auf der Insel Gotland heute zum UNESCO-Welterbe. Im Mittelalter war Visby eines der wichtigsten Handelszentren der Ostsee und ein bedeutendes Mitglied der Hansebundsstädte. Händler:innen aus ganz Europa legten hier an, um Waren, Wissen und Geschichten auszutauschen.
Bis heute prägen die mächtige Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert, Kopfsteinpflasterstraßen und liebevoll restaurierte Kaufmannshäuser das Stadtbild. Besonders stimmungsvoll ist ein Spaziergang in den Abendstunden, wenn die Sonne über der Ostsee versinkt und das mittelalterliche Visby in goldenes Licht taucht. Die Stadt wurde 1995 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes als außergewöhnlich gut erhaltenes Beispiel einer historischen Handelsstadt im Norden Europas aufgenommen.
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7. Kirchenbezirk Gammelstad
Nur wenige Kilometer außerhalb von Luleå im hohen Norden Schwedens liegt das Kirchendorf Gammelstad. Es ist ein außergewöhnlich gut erhaltenes Zeugnis ländlicher Kultur und Gemeinschaft. Rund um die steinerne Kirche aus dem 15. Jahrhundert gruppieren sich über 400 kleine Holzhäuser, die sogenannten Kyrkstugor. Hier übernachteten die Bewohner:innen der weit verstreuten Dörfer, wenn sie zum Gottesdienst, zu Festtagen oder Märkten in die Stadt kamen.
Diese einzigartige Form des Zusammenlebens spiegelt die tief verwurzelte Verbindung zwischen Glauben, Gemeinschaft und Landschaft wider. Bei einem Spaziergang durch die engen Gassen lässt sich auch heute noch erahnen, wie das Leben in früheren Jahrhunderten ausgesehen haben muss: schlicht, naturverbunden und gemeinschaftlich. 1996 wurde Gammelstad in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen und gilt als das am besten erhaltene Kirchendorf Schwedens.
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8. Arktische Kulturlandschaft Lapplands
Weit im Norden Schwedens, dort, wo Berge, Seen und Himmel ineinander übergehen, liegt die arktische Kulturlandschaft Lapplands. Sie ist eine der letzten großen Wildnisse Europas und zugleich Heimat des indigenen Volkes der Samen. Das Gebiet umfasst vier Nationalparks (Sarek, Muddus, Padjelanta und Stora Sjöfallet) sowie mehrere Naturreservate. Gemeinsam bilden sie ein einzigartiges Ökosystem, das seit Jahrtausenden von der Natur und der Rentierwanderungen geprägt ist.
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9. Marinehafen von Karlskrona
An der Südküste Schwedens, auf mehreren Inseln verteilt, liegt Karlskrona, die historische Marinestadt und einstiger Stolz der schwedischen Seemacht. Im 17. Jahrhundert als Hauptstützpunkt der Marine gegründet, wurde die Stadt nach einem strengen Plan mit Werften, Festungen und imposanten Gebäuden angelegt, die Macht und Fortschritt symbolisieren sollten.
Heute ist Karlskrona ein lebendiges Freilichtmuseum der maritimen Geschichte Schwedens. Zwischen alten Docks, Admiralshäusern und Aussichtspunkten mit Blick auf die Ostsee spürt man noch immer den Geist der Seefahrerzeit.
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10. Agrarlandschaft von Süd-Öland
Auf der Insel Öland, östlich von Småland gelegen, findet sich eine der ältesten Kulturlandschaften Europas. Seit über 5.000 Jahren wird das Land hier bewirtschaftet, von den ersten Siedlern der Steinzeit bis zu den heutigen Bauernfamilien. Die Agrarlandschaft von Süd-Öland, die ein Drittel der Insel einnimmt, wurde im Jahr 2000 zum UNESCO-Welterbestätte in Schweden erklärt.
Trockene Wiesen, niedrige Steinmauern, kleine Dörfer und alte Windmühlen prägen das Bild dieser einzigartigen Landschaft. Noch heute wird hier auf traditionelle Weise Landwirtschaft betrieben, die an die kargen Kalkböden angepasst ist. Beim Wandern über die weiten Ebenen versteht man schnell, warum diese Gegend als Symbol für das Zusammenwirken von Mensch und Natur gilt.
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11. Schärenküste – Kvarken-Archipel
An der Ostküste Nordschwedens erhebt sich die Höga Kusten, die „Hohe Küste“, majestätisch über den Bottnischen Meerbusen. Diese Region ist ein geologisches Wunder: Seit dem Ende der letzten Eiszeit hebt sich das Land kontinuierlich, bisher um fast 300 Meter. Gemeinsam mit dem finnischen Kvarken-Archipel bildet sie ein grenzüberschreitendes UNESCO-Weltnaturerbe.
Schroffe Klippen, tief eingeschnittene Buchten und unzählige kleine Schäreninseln machen die Höga Kusten zu einem Paradies für Wandernde und Naturfreunde. Die Höga Kusten ist aber nicht nur eine geologisch bedeutsame Küstenzone, sondern auch ein marines Ökosystem im Bottnischen Meerbusen.
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12. Historische Industrielandschaft "Großer Kupferberg" in Falun
Im Herzen von Dalarna liegt die Kupfermine von Falun, einst das industrielle Zentrum des Landes. Über Jahrhunderte wurde hier Kupfer, das sogenannte „rote Gold“ Schwedens abgebaut, das dem Land Reichtum und Einfluss brachte. Das markante Falunrot, mit dem viele Holzhäuser in Schweden gestrichen sind, stammt aus den Pigmenten der Abraumhalden dieser Mine.
Heute ist das stillgelegte Bergwerk Teil der Historischen Industrielandschaft von Falun, die seit 2001 zum UNESCO-Welterbe zählt. Besucher:innen können in die Stollen hinabsteigen, das Bergbaumuseum erkunden und die weitläufige Umgebung mit alten Arbeitersiedlungen und Herrenhäusern entdecken.
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13 Grimeton Radiostation, Varberg
An der Westküste Schwedens, bei Varberg, befindet sich mit der Radiostation Grimeton ein technisches Denkmal, das man dort nicht erwarten würde. In den 1920er Jahren war sie ein Meilenstein der modernen Kommunikation und heute ist sie der letzte funktionsfähige Längstwellensender seiner Art, der ohne Elektronenröhren arbeitete.
Mit ihren sechs 127 Meter hohen Sendemasten prägt die Anlage noch heute die Landschaft. Sie steht symbolisch für den Beginn der globalen drahtlosen Kommunikation und wurde 2004 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Die Station ist bis heute funktionstüchtig und kann bei Führungen oder während der jährlichen Vorführungen in Betrieb erlebt werden.
14. Struve-Bogen
Der Struve-Bogen ist kein einzelner Ort, sondern ein Netz aus geodätischen Messpunkten. Es erstreckt sich über mehr als 2.800 Kilometer von Norwegen bis zum Schwarzen Meer. Vier dieser historischen Messpunkte liegen in Nordschweden: in Kiruna, Pajala, Övertorneå und Haparanda.
Sie wurden zwischen 1816 und 1855 vom Astronomen Friedrich Georg Wilhelm Struve angelegt, um die Form und Größe der Erde präzise zu bestimmen. Der Struve-Bogen wurde im Jahr 2005 zum UNESCO-Welterbe erklärt und gilt als Meilenstein in der Geschichte der Wissenschaft. Wer einen dieser Punkte besucht, steht an einem auf den ersten Blick unscheinbaren, jedoch symbolträchtigen Ort, an dem die Erde einst neu vermessen wurde.
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15. Holzbauernhäuser in der Provinz Hälsingland
In der schwedischen Region Hälsingland, im Norden des Landes, stehen ganz besondere Bauernhöfe. Die sogenannten Hälsingegårdar sind großzügige Holzhäuser, die kunstvoll bemalt und reich verziert sind. Sie sind Ausdruck bäuerlichen Wohlstands aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
Sie zeugen von einer Zeit, in der Familien ihre Häuser selbst bauten und mit regionalen Materialien und handwerklichem Geschick prachtvolle Wohnräume schufen. Sieben dieser Höfe wurden im Jahr 2012 zum UNESCO-Welterbe in Schweden erklärt. Besonders sehenswert sind Gästgivars in Vallsta und Bommars in Ljusdal. Sie sind Beispiele für schwedische Bautradition, die bis heute Stil und Einfachheit vereint.
Fazit – UNESCO-Welterbe in Schweden erleben
Schweden vereint auf beeindruckende Weise Natur, Geschichte und Kultur. Von den prunkvollen Königsschlössern bei Stockholm über die geheimnisvollen Felsritzungen von Tanum bis hin zur stillen Wildnis Lapplands. Jede UNESCO-Welterbestätte erzählt ein einzigartiges Kapitel der schwedischen Identität. Uralte Handelsplätze der Wikinger, barocke Architektur oder unberührte Landschaften machen Geschichte lebendig.
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